Eine Orgelpfeife zum Sammeln von Spendenmünzen, ein "Barometer", das den Stand der Geldgaben anzeigt, Führungen in der begehbaren Orgel - ideenreich ist das Engagement der Luthergemeinde Halle für die Sanierung ihrer Orgel allemal.
Vermutlich im Zuge von Orgelbauarbeiten kam Arp Schnitger nach Neuenfelde, wo er seine erste Frau Gertrud Otte kennenlernte. Der Hof ihres Vaters, der nach der Heirat in Schnitgers Besitz überging, wurde in seinen späteren Lebensjahren zum "Orgelbauerhof".
Auffallend hübsch anzusehen ist das feine neugotische Gehäuse des 1844 von Friedrich Wilhelm Winzer (1811 - 1886) erbauten Instruments. Erfreulich sind auch die solide Substanz und die handwerkliche Qualität der Orgel; dennoch hatten sich naturgemäß irgendwann die Spuren ihres stolzen Alters gezeigt.
Gemeinsam schufen Johann Simon und Carl August Buchholz, Vater und Sohn, das Instrument im Jahr 1824. Die ursprünglich sehr gute historische Substanz wurde jedoch durch zahlreiche Eingriffe, die das Instrument im Lauf der Zeit erfuhr, in ihrer Qualität gemindert.
Die Akustik in St. Afra einzigartig. Regelmäßig kommen bekannte Musiker aus ganz Deutschland oder anderen europäischen Ländern, um hier Gastkonzerte zu geben. Auch Aufnahmen für CDs finden häufig statt.
Carl Eduard Gesell (1845 - 1894) erlernte den Beruf des Orgelbauers von seinem Vater. Die Alt Töplitzer Orgel schuf er nach einem Entwurf von Carl Friedrich Schinkel, der seinerzeit vom preußischen König Wilhelm I. damit beauftragt war, Entwürfe für Orgeln in ganz Preußen zu fertigen.
Tiefpunkt eines Orgellebens: der langjährige Aufenthalt in einer Scheune. 1996 musste das weitgehend original erhaltene und historisch wertvolle Instrument ins landwirtschaftliche Exil gebracht werden: Zu gefährlich wäre ein Verbleib in der einsturzgefährdeten Kirche gewesen. Jetzt soll die Orgel endlich zurückkommen.
Ihre Orgel liegt den Braachern am Herzen: 115.000 Euro ist der Gemeinde die Restaurierung des von Johann Wilhelm Schmerbach (1726-1789) im nordhessischen Frieda geschaffenen Instruments wert.
Ein echter Sensationsfund: im Keller des Kölner "Schnütgen Museums" für mittelalterliche Kunst wurde eine in Einzelteile zerlegte Orgel gefunden, die man dem bergischen Orgelbauer Jacob Engelbert Teschemacher (1711 - 1782) zuordnen konnte. Weltweit gibt es nur noch vier erhalten Instrumente von Teschemacher.
Derzeit funktioniert weniger als die Hälfte alle Orgelpfeifen. Jede einzelne muss deshalb ausgebaut, neu bearbeitet und intoniert werden müssen. Und weil alle Pfeifen mit Wind zum Klingen gebracht werden, müssen auch sämtliche Windzuführungen auf ihre Dichtigkeit überprüft werden.
Das Instrument steht unter Denkmalschutz; geschaffen wurde es mitsamt seiner romantischen Disposition von einem Sohn des Oettinger Orgelbauers Georg Friedrich Steinmeyer, dessen Firma im Jahr 1928 auch die größte Kirchenorgel der Welt für den Dom in Passau fertigte.
Eigentlich ist sie viel zu schön: Die Orgel in der Trinitatiskirche im Thüringischen Ifta besticht optisch durch barocke Pracht in Blau, Weiß und Gold. Sanierungsbedürftig sieht sie nicht aus, doch das täuscht - seit vielen Jahren gibt das Instrument keinen Ton mehr von sich.
