Schöne Töne zum Kirchweihfest
Die „Orgel des Monats August“ in Kosma ist schon fast vollständig restauriert
Bald ist es soweit: In diesem Herbst, genauer gesagt am 11. September wird es in der Evangelisch-lutherischen Gemeinde im thüringischen Kosma ein großes Fest geben. Denn die Kirche Zu unseren lieben Frauen wird in diesem Jahr 500 Jahre alt. Gefeiert wird mit einem Festgottesdienst, mit Kaffee und Kuchen – und mit den Klängen einer vollständig wiederhergestellten Orgel. Seit dem Frühjahr läuft der zweite Bauabschnitt der Restaurierungen an der aus dem Jahr 1802 stammenden Orgel von Christian Friedrich Poppe (1751 – 1812); am großen Festtag soll sie der Gemeinde feierlich übergeben werden und ihre neue Klangpracht natürlich auch mit einem Konzert unter Beweis stellen.
„Die Orgel hat eine tolle Disposition“, schwärmt Gemeindepfarrer Reinhard Kwaschik. Das Instrument, das die Stiftung Orgelklang zu ihrer „Orgel des Monats August“ gewählt hat, gehöre zu den wertvollsten Werken des klassischen Orgelbaus in Ostthüringen und zu den ältesten Instrumenten aus der Werkstatt der Orgelbaudynastie Poppe. Besonders schön findet Kwaschik, dass die wiederhergestellte Orgel zwei Zungenregister haben wird – „das ist äußerst ungewöhnlich für eine Dorfkirchenorgel“.
Für 1032 Taler baute Christian Friedrich Poppe das inzwischen unter Denkmalschutz stehende Instrument mit 22 klingenden Stimmen auf Hauptwerk, Seitenwerk und Pedal. Trotz einiger Instandsetzungsmaßnahmen – 1923 bewilligte die Landesbank 120 000 Reichsmark zum Umbau – befand sich die „Königin“ nach Einschätzung des Kirchenmusikdirektors Albrecht Dietel seit etwa 1960 in einem „völlig verwahrlosten“ Zustand. Regenwasser und Holzwürmer hatten enormen Schaden angerichtet, auch einzelne Register waren „verloren gegangen“.
Um die Poppe-Orgel wieder für den Gottesdienst tauglich zu machen, entschied sich der Gemeinderat in Kosma daher für einen ersten Schritt zur Instandsetzung, der 2001 umgesetzt wurde. Seitdem ist das Hauptwerk gut bespielbar; zur Feier des 500-jährigen Kirchweihjubiläums aber soll die Orgel in voller Pracht erklingen. Für insgesamt 51.200 Euro wird daher derzeit das Nebenwerk restauriert und das originale Pfeifenwerk aufgearbeitet. Zum Abschluss der Arbeiten, die die Stiftung Orgelklang mit 9000 Euro unterstützt, soll eine neue Intonation und Stimmung das Werk vollenden.