Eine lang erwartete Rückkehr
Gloger-Orgel ist wieder in St. Severi in Otterndorf eingetroffen
Musikliebhaber, Orgelfans und Gottesdienstbesucher mussten sich in Otterndorf lange Zeit gedulden - doch jetzt ist es endlich so weit und die Gloger-Orgel von 1742 wird nach zweieinhalb Jahren Restauration wieder in St. Severi aufgebaut. Im Herbst findet die feierlich Orgelweihe statt.
Eigentlich sollte das historische Instrument schon vor einem Monat zurückkehren, aber dann kam es zu Verzögerungen. „In den letzten Wochen werden Arbeiten in der Werkstatt durchgeführt, die dann beim Aufbau in Otterndorf nicht mehr nötig sind“, erläutert Irmgard Kröncke, Orgelbeauftragte und Kirchenvorsteherin von St. Severi. Der lang geplante Termin für die Wiedereinweihung am Sonntag, 20. Oktober bleibe aber unverändert, bestätigt der Kirchenvorstand.
Die aufwendige Wiederherstellung der Orgel in der renommierten Werkstatt von Hendrik Ahrend in Leer kostet rund 1,8 Millionen Euro. Irmgard Kröncke bezeichnet das Projekt als „Jahrhundertereignis“, eine derartige Restaurierung der Otterndorfer Orgel ist bislang beispiellos. Eine sehenswerte Kurzreportage hat der NDR dazu in der Sendung „Hallo Niedersachsen“ ausgestrahlt.
Größte Barockorgel zwischen Elbe und Weser
Dietrich Christoph Gloger hatte 1742 den Bau seines Werkes sowohl Pfeifen als auch ganze Register aus den historischen Vorgängerinstrumenten übernommen. So entstand die größte Barockorgel zwischen Elbe und Weser. Das Instrument enthält 46 Register mit 2676 Pfeifen. Auch die Stiftung Orgelklang hat sich an der Sanierung des Instruments beteiligt und 5.000 Euro an Fördermitteln dazugegeben. 2020 wurde das Instrument in öffentlicher Abstimmung zur „Orgel des Jahres“ gekürt. „Es ist beeindruckend, wie viele Stimmen die St. Severi-Gemeinde für ihre Orgel bekommen hat. So kommt ein wunderschönes und klangstarkes Instrument, das in Otterndorf häufig zu verschiedenen Anlässen zu hören ist, zu Recht zu dem Titel der ‚Orgel des Jahres 2020‘“, kommentiert Catharina Hasenclever, Geschäftsführerin der Stiftung Orgelklang.
Vorarbeiten in der Kirche und festliche Einweihung
Auch die St.-Severi-Kirche selbst wurde in den vergangenen Monaten umfassend saniert. Handwerker reparierten den Orgelboden, setzten den Orgelaufgang instand und installierten Abdeckungen für die Heizung. Weitere Arbeiten an der Brüstung sind für den Herbst geplant.
Die Wiedereinweihung der Gloger-Orgel soll am Sonntag, 20. Oktober, ab 10.30 Uhr mit einem Gottesdienst gefeiert werden, den Pastor Thorsten Niehus gemeinsam mit dem Posaunenchor und Kreiskantor Kai Rudi gestalten wird. Interessierte haben die Möglichkeit, die Arbeiten am Aufbau der Orgel vom Chorraum aus zu beobachten. Die St.-Severi-Kirche ist montags bis samstags von 10.30 bis 12.30 Uhr und von 15 bis 17 Uhr geöffnet.
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