„Orgel des Monats März 2025“ in Rüdersdorf
Ein Instrument für viele Ehrenamtliche
Die 245 Jahre alte Orgel in der Pfarrkirche Rüdersdorf (Thüringen) muss saniert werden, damit sie weiterhin für Gottesdienste und Konzerte klingen kann. Das Instrument gilt als eines der wertvollsten in der ostthüringischen Orgellandschaft. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründete Stiftung Orgelklang unterstützt das Projekt mit 5.000 Euro und würdigt das Instrument als „Orgel des Monats März 2025“.
„Unsere Orgel stammt aus der ersten Generation der Orgelbauerfamilie Gerhardt. Und sie hat von allen Instrumenten dieser Generation den höchsten Anteil an historischem Bestand“, sagt Pfarrer Christian Kurzke. Als Instrument der Hauptkirche ist das aus dem Jahr 1780 stammende Werk unverzichtbar für die Gemeinde. „Musik ist für uns der Schlüssel zu den Menschen“, sagt der Pfarrer.
Von drei Bauabschnitten ist der erste geschafft. Die Windladen sind saniert, „die Luftzufuhr ist gesichert“. Im Frühling soll die Renovierung des barocken Orgelprospekts beginnen. Anschließend werden der Spieltisch mit den Trakturen und das Pfeifenwerk instandgesetzt. Für den diesjährigen Bauabschnitt sind gut 65.000 Euro veranschlagt; insgesamt wird die Sanierung mehr als 155.000 Euro kosten.
Für diese Maßnahmen benötigt die Gemeinde auch Spendengelder; im November erbrachte eine Haussammlung rund 15.000 Euro. Im Geldsammeln hat die Gemeinde Routine: Die Gerhardt-Orgel ist die vierte, die saniert werden muss. Mit dem ersten Orgelprojekt in Kraftsdorf vor rund 20 Jahren wurde der „Kraftsdorfer Musiksommer“ ins Leben gerufen. Diese inzwischen überregional beliebte Konzertreihe hilft der Gemeinde von April bis September, Spenden für die Unterhaltung von Gebäuden und Instrumenten zu gewinnen.
Fünf ehrenamtliche Organisten spielen das Gerhardtsche Instrument. Oft wird es von Flöten, Geigen oder anderen Instrumenten begleitet. Daher hat man sich in Rüdersdorf entschieden, die Disposition der Orgel nicht zum historischen Klangbild zurückzuführen, sondern zu belassen, wie sie ist. „Bei uns engagieren sich nur ehrenamtliche Musikerinnen und Musiker. Nicht jeder kann seine Melodie ad hoc transponieren, wie es vielleicht ein Hauptamtlicher könnte“, sagt der Pfarrer. Er betont: „Und wir wollen auch gar nicht, dass es nur eine einzige Person gibt, die in der Kirche Musik macht!“
Die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) präsentiert in jedem Monat eine „Orgel des Monats“. In diesem Jahr fördert sie 19 Projekte in einem Gesamtumfang von 60.000 Euro. Seit 2010 hat sie 300 Förderzusagen mehr als 1,6 Millionen Euro gegeben (bzw. gut 2,4 Millionen Euro inkl. Projektspenden). Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.stiftung-orgelklang.de.