Mit Nadel, Faden und Geduld
„Orgel des Monats April 2018“ in Uffhofen hat viele Förderer
Das Herz ist dabei. Und zwar im doppelten Sinne: Zum einen ist der Mittelpunkt des Prospekts der Orgel in der Evangelischen Kirche Uffhofen (Rheinland-Pfalz) herzförmig. „Nicht vom Erbauer so geplant, aber doch klar zu erkennen“, sagt Helga Lawall. Und zweitens sind diejenigen, die die Sanierung des Instruments unterstützen, „wirklich mit Herz und Seele engagiert“. Helga Lawall selbst gehört ganz sicher auch dazu: Die Vorsitzende des „Förderkreises Orgelsanierungen der Evangelischen Kirchengemeinde Flonheim-Uffhofen“ wird nicht müde von allen Aktionen zu berichten, die helfen, die Sanierung der Orgeln in Uffhofen und Flonheim voranzubringen.
Da sind zum Beispiel die kleinen silbernen Orgelpfeifen, die eine örtliche Goldschmiedin als Schmuckanhänger oder Anstecknadeln kreiert hat, und die zugunsten der Orgelrenovierung verkauft werden. Großen Zuspruch findet auch ein Silvaner vom Weingut Lawall aus 50 Jahre alten Reben. Das Etikett für diesen exquisiten „Orgelwein“ hat der rheinhessische Künstler Erhard Hütz gestaltet. Und dann ist da nicht zuletzt die Initiative „Nadel und Faden“, die Helga Lawall mit betreut: „Wir nähen Kissen, stricken Strümpfe und schaffen lauter ganz entzückende Dinge, die sich auf Märkten verkaufen lassen.“ „Verborgene Talente“ kämen so zum Vorschein, findet sie, und das keineswegs nur bei der Damenwelt: „Zwei junge Männer knüpfen Paracord-Armbänder, die sind sehr gefragt“.
Furtwängler & Hammer-Orgel in St. Marienberg Helmstedt
Furtwängler & Hammer-Orgel in St. Marienberg Helmstedt
Furtwängler & Hammer-Orgel in St. Marienberg Helmstedt
Furtwängler & Hammer-Orgel in St. Marienberg Helmstedt
Furtwängler & Hammer-Orgel in St. Marienberg Helmstedt
Furtwängler & Hammer-Orgel in St. Marienberg Helmstedt
Furtwängler & Hammer-Orgel in St. Marienberg Helmstedt
Furtwängler & Hammer-Orgel in St. Marienberg Helmstedt
So füllt sich das Spendensäckel für die Sanierung der beiden zur Gemeinde gehörenden Orgeln. Die Stiftung Orgelklang hat sich entschieden, die Maßnahmen für das Instrument in Uffhofen mit 4.000 Euro zu unterstützen. Insgesamt werden dafür 37.500 Euro benötigt.
Die 1874 in der Werkstatt Gebrüder Bernhard & Söhne in Gambach entstandene Orgel befindet sich auf der Brüstung der Evangelischen Kirche. Ihr Auftrag ist der prominenten Inschrift zu entnehmen: „Ich will den Herrn loben allezeit, sein Lob soll in aller Munde sein“. Auch wenn dieses Lob derzeit noch regelmäßig ertönt, die Ohren der irdischen Zuhörerinnen und Zuhörer erfreut es nicht immer. Im Moment „haben die Organisten eine ziemlich große Last damit“, weiß Helga Lawall. Um es wieder uneingeschränkt spielbar zu machen, muss das Instrument von Grund auf gereinigt und überholt werden, auch Arbeiten an der Windlade und der Mechanik stehen auf der Pflichtenliste der Sanierer. Dann wird nachintoniert. Darauf freut sich Helga Lawall: „Die Orgel hat einen sehr sehr schönen Klang - wenn sie denn funktioniert“.
Dass die Arbeiten an der „Orgel des Monats April 2018“ noch nicht begonnen haben, liegt weder am Zustand des Instruments, noch an der mangelnden Finanzierbarkeit. Allein die gute Auslastung des beauftragten Orgelbauers ist die Ursache dafür, dass der sich erst im kommenden Jahr dem Instrument in Uffhofen wird widmen können. Bis dahin müssen sich die Gemeindeglieder in Geduld üben, abwarten, Tee trinken und häkeln, stricken oder nähen.