Kirche wirbt zur Denkmal-Messe für ihr Kulturerbe
Orgeln stehen in Leipzig im Mittelpunkt
Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) präsentiert sich in diesem Jahr wieder gemeinsam mit der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens (EVLKS) und der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) auf der „denkmal 2022“ vom 24. bis 26. November in Leipzig, um für das kirchliche Kulturerbe zu werben. In diesem Jahr stehen die Orgeln im Mittelpunkt.
Die beiden ausstellenden evangelischen Landeskirchen sind mit ihren rund 5.500 historischen Kirchengebäuden die größten Denkmaleigentümer in Mitteldeutschland (Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt). „Bauhistorisch und kulturell gesehen ist das ein Schatz, mit dessen Verantwortung die kleiner werdenden Kirchengemeinden heute nicht selten überfordert sind“, betont Christoph Zimmermann, Orgelreferent der EKM.
„Wenn die Mitgliederzahlen der Kirchen geringer werden, bedeutet dies auch, dass die wertvollen Instrumente immer schwieriger zu erhalten sind. Auf Antrag der Bundesrepublik Deutschland wurde Orgelbau und Orgelmusik im Jahr 2017 als immaterielles Kulturerbe der Menschheit durch die UNESCO anerkannt. Im Jahr 2021 hatten die Landesmusikräte die Orgel als Instrument des Jahres ausgewählt. Damit wird deutlich, dass die Verantwortung für diese schönen Instrumente nicht allein bei den Kirchengemeinden liegen kann“, so Zimmermann. Weitere wichtige Fragen für ihn: Wie können wir ausreichendes Interesse am Beruf des Orgelbauers wecken, damit auch zukünftig das kunsthandwerkliche Können und Wissen ausreichend weitergetragen werden kann? Wie können wir ausreichend Musizierende finden und ausbilden, die die wertvollen Instrumente spielen?
An dem Messestand geht es um die Orgellandschaft Mitteldeutschlands, um unterschiedliche Entwicklungen in den einzelnen Regionen, um die Funktionsweise einer Orgel und die Zahl der Gemeindeglieder, die durchschnittlich für eine Kirche/Kapelle und damit auch für eine Orgel verantwortlich ist.
Außerdem gibt es am 25. November im Rahmen der „denkmal 2022“ ein Kolloquium zu den Ergebnissen des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten und von der EKM initiierten Forschungsprojektes „Prävention und Bekämpfung von Schimmelbefall an Kirchenorgeln“. Es richtet sich an Orgelsachverständige, Orgelbauer, Kirchenbaureferenten sowie an dem Thema Interessierte und erläutert detailliert die von 2018 bis 2021 gelaufenen Untersuchungen bis hin zum „Werkzeugkasten“ für befallene Orgeln.
Die „denkmal“ in Leipzig ist als europäische Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung etabliert und international anerkannt. Sie steht unter der Schirmherrschaft der UNESCO Paris und bietet ein umfangreiches Programm für Fachleute und interessierte Laien. Die Fachmesse findet im zweijährigen Turnus statt.
Pressemitteilung der EKM