Feierliche Wiedereinweihung der Schnitger-Orgel in Hamburg-Neuenfelde
Arbeiten an der "Orgel des Monats November 2014" sind abgeschlossen
Endlich ist es geschafft: die Restaurierungsarbeiten an der Arp-Schnitger-Orgel in St. Pankratius in Hamburg-Neuenfelde sind abgeschlossen. Am 11. Juni wird die Orgel in einem feierlichen Gottesdienst neu eingeweiht. Bischöfin Kirsten Fehrs hält die Predigt.
Die Orgel hat im Laufe des 20. Jahrhunderts eine wechselvolle Geschichte erlebt: eine erste Restaurierung 1926 wird im Rückblick als Pionierarbeit gesehen, denn damals gab es nur geringe Kenntnisse über den barocken Orgelbau. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf dem Rückbau der 1867 und 1886 vorgenommenen Änderungen, die nicht der Originaldisposition entsprachen. 1938 wurden noch fehlende Register hinzugefügt.
Die letzte größere Reparatur liegt mehr als dreißig Jahre zurück und war allmählich überfällig, denn viele Pfeifen waren instabil geworden und ließen sich nicht mehr stimmen. Das Gehäuse wies Risse auf und mehrere Teile waren von Schimmel befallen.
Etwa die Hälfte der 1.700 Pfeifen stammt noch aus Schnitgers Zeiten.
Jetzt blickt die Gemeinde nach vorn, denn die beauftragte Orgelwerkstatt Kristian Wegscheider (Dresden) hat eine hervorragende Arbeit abgeliefert. Etwa die Hälfte der 1.700 Pfeifen stammt noch aus Schnitgers Zeiten. Sie wurden überarbeitet, konserviert und wieder verbaut. Fehlende Pfeifen wurden nach historischem Vorbild neu gefertigt. Die gesamte Restaurierung wurde vom Arp-Schnitger-Institut der Hochschule für Künste in Bremen begleitet und dokumentiert.
Das Instrument in St. Pankratius ist die größte zweimanualige Orgel Arp Schnitgers. 1688 hat er sie als vollständigen Neubau in der sechs Jahre zuvor errichteten Kirche fertiggestellt. Die Verbindung zwischen dem bekannten Orgelbauer und dem Ort Neuenfelde ist sehr eng, hier verbrachte er seine letzten Lebensjahre und wurde 1719 auf dem Neuenfelder Friedhof beigesetzt. Sein Grab läßt sich heute noch besichtigen.
Die Stiftung Orgelklang hat die Schnitger-Orgel bereits im November 2014 zur „Orgel des Monats“ gekürt und die Restaurierungsarbeiten mit 10.000 Euro gefördert.