(v.l.n.r.) Mehmel-Orgel (1875) in Spornitz, Eule-Orgel (1911) in Klaffenbach, Steinmeyer-Orgel (1914) in Maikammer
(v.l.n.r.) Mehmel-Orgel (1875) in Spornitz, Eule-Orgel (1911) in Klaffenbach, Steinmeyer-Orgel (1914) in Maikammer

Orgel des Jahres 2024 in Spornitz

Auszeichnung für das zweitgrößte Mehmel-Instrument in Mecklenburg

Die Stiftung Orgelklang hat die diesjährige „Orgel des Jahres“ bekannt gegeben: Die Mehmel-Orgel von 1875 in der Dorfkirche Spornitz, Mecklenburg-Vorpommern, erhielt den undotierten Publikumspreis. Die Orgel aus dem späten 19. Jahrhundert überzeugte mit ihrer reichen Geschichte und ihrer bemerkenswerten Erhaltung.

1. Platz: Mehmel-Orgel (1875) in der Dorfkirche Spornitz, Mecklenburg-Vorpommern.

Dorfkirche Spornitz

Dorfkirche Spornitz

Dorfkirche Spornitz

Dorfkirche Spornitz

Dorfkirche Spornitz

Dorfkirche Spornitz

Dorfkirche Spornitz

Dorfkirche Spornitz

Dorfkirche Spornitz

Dorfkirche Spornitz

Die Mehmel-Orgel wurde 1875 von Friedrich Albert Mehmel in das Gehäuse eines älteren Instruments integriert. Während des Ersten Weltkriegs mussten die ursprünglichen Prospektpfeifen abgegeben werden, die später durch Zinkpfeifen ersetzt wurden. Besonders hervorzuheben ist, dass der technische Bereich der Orgel seit ihrem Bau unverändert geblieben ist. Dies macht sie zu einer seltenen und wertvollen historischen Orgel, insbesondere in Mecklenburg, wo sie als das zweitgrößte Instrument von Mehmel eine Rarität darstellt, da Mehmel vor allem in Pommern tätig war.

Die Dorfkirche Spornitz selbst, ein beeindruckendes Bauwerk aus dem 13. Jahrhundert, wurde aus Feld- und Backsteinen errichtet. Der fast 55 Meter hohe Turm ist ein markantes Merkmal und ein bedeutendes Wahrzeichen der Region. Diese prächtige Kirche bietet der Mehmel-Orgel einen würdigen Rahmen.

2. Platz: Eule-Orgel (1911) in der Kreuzkirche Klaffenbach, Sachsen

Kreuzkirche Klaffenbach Chemnitz

Kreuzkirche Klaffenbach Chemnitz

Kreuzkirche Klaffenbach Chemnitz

Kreuzkirche Klaffenbach Chemnitz

Kreuzkirche Klaffenbach Chemnitz

Kreuzkirche Klaffenbach Chemnitz

Kreuzkirche Klaffenbach Chemnitz

Kreuzkirche Klaffenbach Chemnitz

Kreuzkirche Klaffenbach Chemnitz

Kreuzkirche Klaffenbach Chemnitz

Kreuzkirche Klaffenbach Chemnitz

Kreuzkirche Klaffenbach Chemnitz

Die Eule-Orgel aus dem Jahr 1911 in der Kreuzkirche Klaffenbach im Kirchenbezirk Annaberg, Sachsen, belegte den zweiten Platz. Dieses pneumatische Taschenladeninstrument stammt aus der renommierten Orgelwerkstatt Eule. Die zweimanualige Orgel befindet sich auf der Orgelempore im Osten der Kirche. Ihr Gehäuse aus dunkel gebeiztem Nadelholz ist dezent mit Goldelementen verziert. Bemerkenswert ist, dass die Zinkpfeifen im Prospekt vermutlich original sind, während der Spieltisch später zugekauft wurde.

Diese Orgel gilt als herausragendes Beispiel des hochromantischen Orgelbaus in Sachsen. Klaffenbach, einer der ältesten Orte im Bezirk Chemnitz, liegt heute im Süden der kreisfreien Stadt Chemnitz.

3. Platz: Steinmeyer-Orgel (1914) in der Johanneskirche Maikammer, Rheinland-Pfalz

Johanneskirche Maikammer

Johanneskirche Maikammer

Johanneskirche Maikammer

Johanneskirche Maikammer

Johanneskirche Maikammer

Johanneskirche Maikammer

Den dritten Platz belegte die Steinmeyer-Orgel von 1914 in der Johanneskirche Maikammer, Rheinland-Pfalz. Dieses Instrument, das 1913 von der Firma Steinmeyer als opus 1187 erbaut wurde, verfügt über eine pneumatische Membranlade. Der freistehende Spieltisch vor dem Prospekt, mit Blick in den Chor, macht die Orgel zu einem besonderen Zeitzeugnis deutsch-romantischer Orgelbaukunst. Während des Zweiten Weltkriegs mussten die Prospektpfeifen abgegeben werden.

In den 1950er Jahren wurde die Orgel im Zuge der „Orgelbewegung“ neobarock umdisponiert, wobei einige Register entfernt wurden. Maikammer liegt am Fuße der Kalmit, der höchsten Erhebung des Pfälzerwaldes, und ist eine vom Weinbau geprägte Region.

Fazit und Anerkennung

Die Auszeichnung der Mehmel-Orgel in der Dorfkirche Spornitz zur „Orgel des Jahres 2024“ würdigt ihre historische Bedeutung und ihren originalen Zustand. Zusammen mit den ebenfalls prämierten Eule- und Steinmeyer-Orgeln zeigt diese Ehrung die Vielfalt und den Reichtum des deutschen Orgelbaus, der durch verschiedene Epochen und Stile geprägt ist. Die Stiftung Orgelklang trägt somit maßgeblich zur Bewahrung und Wertschätzung dieses kulturellen Erbes bei.