„Schluss mit giftig“
„Orgel des Monats November“ der Stiftung Orgelklang im brandenburgischen Massen wird von Giftstoffen befreit
Seit 1821 war die von Johann Christoph Schröther erbaute und 1881 von Nikolaus Schrickel umfassend erweiterte Orgel in der Dorfkirche Massen (Brandenburg) in Betrieb – nun muss sie umfassend restauriert werden. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und ihren Landeskirchen getragene Stiftung Orgelklang stellt für die Sanierung ihrer „Orgel des Monats November“ 4.000 Euro zur Verfügung.
„Der Gutachter, der das Instrument untersuchte, schlug die Hände über dem Kopf zusammen“, erinnert sich die Pfarrerin der Kirchengemeinde Massen, Marlén Reinke: Die Windanlage war defekt, der Motor ebenso, einige Register konnten gleich gar nicht mehr gezogen werden. Im Juni dieses Jahres wurde die Orgel in die Werkstatt gebracht; besonders wichtig ist die Entfernung von Giftstoffen aus dem Inneren, so die Pfarrerin. „Zu DDR-Zeiten wurde da jede Menge Holzschutzmittel reingespritzt, sogar das längst verbotene Mittel DDT! Man kann die Giftkristalle, die aus dem Holz austreten, sogar sehen. Sie dürfen nicht berührt werden, und man sollte sich nicht längere Zeit in der Nähe aufhalten. Die Orgel ist regelrecht verseucht.“
Nach der Winterpause soll Schluss sein mit giftig. Und wenn die vom Gift befreite und mit neuen Pfeifen versehene Orgel im kommenden Frühjahr wieder an ihren Platz zurückkehrt, wird nicht nur der neue schöne Klang zu bestaunen sein, hofft die Pfarrerin: „Dann können wir das Orgelinnere auch mal öffnen, damit zum Beispiel unsere Konfirmanden oder Kindergottesdienstkinder einen Blick hineinwerfen können“.
Für die Wiederherstellung ihrer Orgel haben die Gemeindemitglieder bislang rund 3.000 Euro gespendet. Insgesamt werden fast 50.000 Euro notwendig sein. „Die Förderung durch die Stiftung Orgelklang bedeutet für uns eine große Hilfe“, sagt Marlén Reinke. Die Pfarrerin ist zuversichtlich, genügend weitere Unterstützung zu erhalten und spätestens im Mai wieder „eine von Orgeltönen erfüllte Kirche“ zu erleben.
Hannover, 16. November 2012
Pressestelle der EKD