„Orgel des Monats Juni“ kommt aus Thüringen
Mercker-Orgel in Dreitzsch wird ihren schönen Klang zurückgewinnen
Seit Pfingsten wird die fast 310-jährige „Orgel des Monats Juni“ der Stiftung Orgelklang restauriert. Das wertvolle Instrument in der Johanneskirche im thüringischen Dreitzsch ist das einzige von David Mercker erbaute, erhaltene Werk. Die Stiftung Orgelklang übernimmt 4.500 Euro der Sanierungskosten, die sich insgesamt auf rund 50.000 Euro belaufen.
Die Instandsetzung der im Jahr 1703 entstandenen Mercker-Orgel erfolgt etappenweise. Angefangen haben die Arbeiten mit der Renovierung des Gebläses, überarbeitet werden müssen anschließend auch die Windladen und die Trakturen, außerdem werden das Pfeifenwerk und die Spielanlage restauriert. „Und schließlich muss auch etwas gegen den Schimmel getan werden, der sonst eine Gefährdung für die Gesundheit der Gemeindemitglieder würde“, sagt Christiane Baumgarten, die die Kirchengemeinde im thüringischen Dort Dreitzsch als Pfarrerin betreut.
Im Jahr 1866 war die Orgel umgebaut worden, um ihr, wie es damals hieß, einen „männlichen starken Ton“ zu geben; heute ist aufgrund des inzwischen schlechten Zustands des Pfeifenwerks aus drei Epochen der Klang des Instruments sehr beeinträchtigt. So gehören Quietschen, Klappern und Knarzen seit einiger Zeit zu den Begleittönen der Orgelmusik. „Zum Glück wird das nicht mehr lange der Fall sein“, sagt Baumgarten, „am Ende wird die Orgel wieder ihren schönen Klang zurückerhalten.“
Da die Orgel während ihrer Sanierung in der Johanneskirche bleibt, kann sie zwischen den einzelnen Bauetappen immer wieder genutzt werden. „Im Juni haben wir hier eine Hochzeit, da hoffe ich sehr, dass die Orgel spielbar ist“, sagt die Pfarrerin. „Denn auch die jungen Leute hier im Dorf wollen an so einem wichtigen Tag doch lieber ihre Orgel hören als ein Keyboard.“
Die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) präsentiert in jedem Monat eine „Orgel des Monats“. Insgesamt fördert sie in diesem Jahr 21 Projekte in einem Gesamtumfang von 126.000 Euro. Die Mittel dafür werden aus Spenden und Erträgen des Stiftungskapitals bereitgestellt. Seit 2010 hat die Stiftung bereits 59 Förderzusagen über insgesamt 365.000 Euro gegeben.
Hannover, 15. Juni 2012
Pressestelle der EKD