„Orgel des Monats April“ der Stiftung Orgelklang
Instrument in Eichstedt wird nach Originalplänen von 1737 restauriert
Die „Orgel des Monats April“ der Stiftung Orgelklang, die in der St. Katharinenkirche in Eichstedt (Sachsen-Anhalt) ihre Heimat hat, ist das einzige und letzte vollständig erhaltene Instrument des aus Tangermünde stammenden Johann Georg Helbig dem Jüngeren. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und ihren Landeskirchen getragene Stiftung Orgelklang unterstützt die Restaurierung des Instruments mit 6.000 Euro.
Der in der Altmark und östlich der Elbe tätige Organist und Orgelbauer Helbig, der 1737 den Auftrag zum Bau der Orgel für St. Katharinen erhielt, hatte zu seiner Zeit viele Orgeln geschaffen – heute sind nur noch drei davon erhalten. Zwei der Instrumente - in Hohengöhren und in Krusemark – existieren nur noch in Restbeständen. „Daher ist die Eichstedter Orgel von umso größerem historischen Wert“, sagt Adelheid Schmersau, Vorsitzende des Förderkreises St. Katharinenkirche.
Schon seit den Sechziger Jahren ist das aus der Barockzeit stammende einmanualige Instrument nicht mehr bespielbar. 2009 wurde es einer Holzschutzsanierung unterzogen – „dadurch konnte der zunehmende Verfall aufgehalten werden“, so Schmersau. Auf dieser Grundlage findet nun die weitere Sanierung statt. Zur Hilfe kommt den Restauratoren der Umstand, dass der originale Vertrag zwischen Johann Georg Helbig und seinen Auftraggebern aus dem Jahre 1737 wiederentdeckt wurde. Diesem sind auch Angaben zum damals verwendeten Material zu entnehmen, denn es ergeht laut Vertrag der Auftrag an Helbig, das Instrument „die Höhe 11 fuß und die Breite 9 fuß von guten trockenen Holtz zu verfertigen“. Das „Gehäuß“ sollte „von guten trockenen Dannen Holtz das Schnitzwerck aber von Linden Holtz gemachet“ werden.
Rund 155.000 Euro werden nötig sein, die Helbig-Orgel wieder instand zu setzen. Derzeit befinden sich die Einzelteile des Instruments zur Reinigung und Restaurierung in der Werkstatt. Nach diesem ersten Bauabschnitt soll möglichst bald der zweite folgen, im Zuge dessen die Orgel wieder an ihren ursprünglichen Platz zurückkehrt und gestimmt wird. Die Vorsitzende des Fördervereins hofft, „dass wir am Ende des Jahres das 275-jährige Jubiläum mit der wiederhergestellten Orgel feiern können“.
Hannover, 16. April 2012
Pressestelle der EKD