Hundert Jahre und kein bisschen leise
Zum Jubiläum tönt die „Orgel des Monats Februar“ in Zwiesel wieder voll
Seit 100 Jahren sorgt das von der Stiftung Orgelklang zur „Orgel des Monats Februar“ gewählte Instrument in der Kreuzkirche im bayerischen Zwiesel für schöne Klänge. Die unter Denkmalschutz stehende Orgel wurde von einem Sohn des Oettinger Orgelbauers Georg Friedrich Steinmeyer erbaut, dessen Firma 1928 auch die größte Kirchenorgel der Welt für den Dom in Passau fertigte. Das mit neun Registern vergleichsweise kleine Instrument in Zwiesel muss in diesem Jahr restauriert werden. Die Stiftung Orgelklang fördert die Maßnahmen mit 3.500 Euro.
Die Orgel mit der romantischen Disposition wird in Zwiesel hoch geschätzt, „das ist auch am Engagement der Gemeindeglieder für die Finanzierung der Sanierung zu erkennen“, sagt Pfarrer Heiko Hermann. Der Bezirkskantor spielte eine CD mit Orgelstücken ein, der Handarbeitskreis verkauft Kissen mit dem Motiv der Kirche, ein örtliches Unternehmen stiftet hochwertige Preise für die Tombola des Gemeindefestes.
In der Werkstatt soll die Orgel komplett gereinigt werden, auch eine Holzwurmbehandlung steht auf dem Programm. Besonders wichtig ist auch die neue Positionierung des Spieltisches. „Er befand sich ursprünglich parallel zur Orgel, war aber im Zuge eines Umbaus um 90 Grad gedreht worden. Dadurch konnten dahinter liegende Teile der Orgel nicht mehr gewartet werden“, sagt der Pfarrer. Nun wird er wieder mit Blick auf den Kirchenraum aufgestellt. Insgesamt wird die Sanierung 35.000 Euro kosten.
Im Ostergottesdienst, hofft der Pfarrer, wird sich die Gemeinde wieder an den Klängen ihrer Steinmeyer-Orgel erfreuen dürfen; der ganz große Festakt aber ist zur Feier des 100-jährigen Jubiläums im September geplant. Knapp 200 Besucher haben in der Kreuzkirche Platz; Heiko Hermann erwartet volle Töne und ein volles Haus.
Die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) präsentiert in jedem Monat eine „Orgel des Monats“. Insgesamt fördert sie in diesem Jahr 29 Projekte in einem Gesamtumfang von 307.000 Euro. Seit 2010 hat sie 110 Förderzusagen über insgesamt 956.000 Euro gegeben. Die Mittel dafür werden aus Spenden sowie Erträgen des Stiftungskapitals bereitgestellt.
Hannover, 14. Februar 2014
Pressestelle der EKD