„Ein kleines Wunder“
Die „Orgel des Monats Oktober“ in Cospeda ist instandgesetzt
Die vollständig instandgesetzte Orgel in der thüringischen Gemeinde Altengönna ist vor wenigen Tagen in die Kirche im Jenaer Ortsteil Cospeda zurückgekehrt. Dem im Jahr 1906 von Johannes Eifert erbauten Instrument, das nach der Restauration sowohl elektronisch als auch mechanisch spielbar ist, wird hoher Denkmalwert zugesprochen. Die Stiftung Orgelklang würdigt es als „Orgel des Monats Oktober“ und hat die Sanierung in diesem Jahr mit 9.000 Euro gefördert.
Als ein „sehr wertvolles und in der Grundsubstanz gut erhaltenes Instrument“ wurde die seit 2000 unspielbare Eifert-Orgel in einem Gutachten des örtlichen Orgelbaumeisters bezeichnet; das zuständige Denkmalamt und das Kreiskirchenamt votierten ähnlich. Die Sanierung begann 2013; restauriert wurden beispielsweise ein Großteil der Holzpfeifen und alle Prospektpfeifen; letztere waren im Ersten Weltkrieg zur Reichsmobilmachung abgeliefert worden und in den fünfziger Jahren durch Pfeifen aus minderwertigem Walzmaterial ersetzt. „Den Restauratoren gelang es den originalen Zustand mit dem romantischen Klangbild wieder herzustellen“, sagt Pfarrer Tilman Krause.
Die Anschaffung der Orgel im Jahr 1906 hatte 2.500 Reichsmark gekostet; für die Sanierung musste ein Vielfaches, nämlich rund 76.000 Euro aufgebracht werden. Ein beträchtlicher Teil des Eigenanteils der Gemeinde, der insgesamt 19.000 Euro betrug, kam aus den Einnahmen bei monatlich stattfindenden „Musikalischen Andachten" und Benefizkonzerten zusammen. „Cospeda wird immer mehr als ein besonderes musikalischen Zentrum der Region wahrgenommen“, betont Krause. Dass die Orgel endlich wieder klingt und die musikalischen Aktivitäten im Ort unterstützt, empfinden viele als ein Wunder, meint der Pfarrer, „das haben wir auch der großzügigen Unterstützung durch die Stiftung Orgelklang zu verdanken".
Die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) präsentiert in jedem Monat eine „Orgel des Monats“. Insgesamt fördert sie in diesem Jahr 20 Projekte in einem Gesamtumfang von mehr als 140.000 Euro. Seit 2010 hat sie 130 Förderzusagen über insgesamt rund 950.000 Euro gegeben. Die Mittel dafür werden aus Spenden sowie Erträgen des Stiftungskapitals bereitgestellt.
Hannover, 15. Oktober 2015
Pressestelle der EKD