Die „Orgel des Monats Februar“ der Stiftung Orgelklang
Wiefelstede: Teil der bedeutendsten Orgellandschaft der Welt
In der 1057 erbauten und damit ältesten Kirche im oldenburgischen Ammerland, St. Johannes, befindet sich eine besondere Orgel: Die Christian-Vater-Orgel in Wiefelstede weist den größten Originalbestand eines von dem berühmten Orgelbauer geschaffenen Instruments auf. Um den ursprünglichen barocken Klang wiederherzustellen und das Instrument für kommende Generationen zu erhalten, muss die „Orgel des Monats Februar“ der Stiftung Orgelklang in Kürze restauriert werden. Die Stiftung unterstützt das Vorhaben in diesem Jahr mit 7.500 Euro.
„Wir hoffen, dass unsere Orgel, die niedersächsisches Landeskulturdenkmal ist, durch ihre Restaurierung eine überregionale Ausstrahlung erhält“, sagt Tim Unger, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Wiefelstede. Christian Vater war 1697 als Geselle in die Bremer Werkstattniederlassung Arp Schnitgers eingetreten. 1729-31 baute er die Orgel von St. Johannes. Seine Orgeln gelten als Werke, die den genialen Geist seines Lehrmeisters fortleben ließen. Arp Schnitger (1648-1719) war die überragende Gestalt des norddeutschen Orgelbaus. Er und seine Schülern hatten maßgeblich Anteil daran, dass die niedersächsische Küstenregion und ihr Hinterland bis heute eine der bedeutendsten Orgellandschaften der Welt bilden.
Derzeit ist der Gebrauch der Christian-Vater-Orgel allerdings „ein Wagnis“, meint Pfarrer Unger, „weil immer wieder einzelne Register ausfallen“. Bis zum Ende des Frühjahrs soll die Orgel ausgebaut werden – etwa zwei Jahre wird sie dann in Wiefelstede fehlen. Die Gemeinde wird sich in dieser Zeit mit einem Ersatzinstrument behelfen. Pfarrer Unger hofft, dass es nach der Rückkehr der restaurierten Orgel mehr interessierte Besucher geben wird, mehr Orgelkonzerte – und störungsfreie Gottesdienste.
Die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) präsentiert in jedem Monat eine „Orgel des Monats“. Insgesamt fördert sie in diesem Jahr 21 Projekte in einem Gesamtumfang von 157.000 Euro. Die Mittel dafür werden aus Spenden und Erträgen des Stiftungskapitals bereitgestellt.
Hannover, 15. Februar 2011
Pressestelle der EKD