„Die Königin begehrt Heilung“
Mit „königlichen Patenschaften“ soll die Sanierung der „Orgel des Monats März“ der Stiftung Orgelklang finanziert werden
Die 1930 von der Firma Eule erbaute Orgel in der Kirche St. Aegidien im sächsischen Frankenberg ist die „Orgel des Monats März“ der Stiftung Orgelklang. Sie hat drei Manuale, 60 Register und 3.960 Pfeifen; nur wenige Instrumente dieser Größe sind in der Zwischenkriegszeit entstanden. Die Stiftung Orgelklang stellt 7.000 Euro für die Generalsanierung der Eule-Orgel zur Verfügung.
„Das Instrument ist einmalig: hochromantisch in der Seele, aber technisch sehr ausgereift, so dass selbst Barock und groovige Literatur wunderbar klingen“, sagt Hauptmann, Kirchenmusiker der Gemeinde. „Ein Meisterwerk handwerklichen Könnens“ nennt der Schirmherr der Sanierung, Bürgermeister Thomas Firmenich, die Eule-Orgel. Allerdings ist das Instrument restaurierungsbedürftig, soll klanglich erneuert und grundlegend gereinigt werden. „Eine Reinigung des Orgelinneren hat es noch nie gegeben, weil dafür der Ausbau der äußeren Pfeifen nötig ist“, sagt Hauptmann. Auch der Holzwurm müsse bekämpft werden.
Rund 106.000 Euro sind für die Wiederherstellung des Instruments veranschlagt; ein Drittel davon soll aus der Frankenberger Gemeinde kommen. „Um Spenden zu sammeln, rufen wir beispielsweise zur Übernahme ‚königlicher Patenschaften’ auf“, so Hauptmann. Paten können etwa „neue Anzüge für den Knabenchor“ (die Restaurierung zarter Register für 100 Euro) finanzieren, die „Operation an der königlichen Lunge“ (die Instandsetzung des Ausgleichsbalgs in der Orgel mit 500 Euro) befördern oder mit 300 Euro dazu beitragen, dass die „Stimmung der Fürsten“ Verbesserung erfährt (die Intonation und Stimmung der Prinzipal-Register durchgeführt wird).
Nach Ostern wird die Eule-Orgel abgebaut und zur Generalsanierung in die Werkstatt gebracht. Im Oktober soll die „Königin“ nach St. Aegidien zurückkehren und, so hofft man in Frankenberg, „auch noch in späten Tagen verkünden können: ‚und wenn sie nicht gestorben ist, so spielet sie noch heute: Gott zur Ehre und den Menschen zur Freude!’“
Hannover, 15. März 2012
Pressestelle der EKD